Starkniederschläge im Raum Mundelsheim, Oberstenfeld und Großbottwar zeigen, dass das Ende der baulichen Fahnenstange erreicht ist

NatureLife Präsident CP Hutter: Fluten haben alte Konzepte weggeschwemmt

Ludwigsburg / Mundelsheim, Oberstenfeld, Grossbottwar .“Die Schlammfluten, welche sich  am Donnerstag Abend durch Mundelsheim  und Oberstenfeld wälzten und auch bei Großbottwar den Fluss bedenklich anschwellen ließen, müssen endlich zu neuem Denken in Sachen Hochwasserschutz und Klimavorsorge führen,“ so Claus-Peter Hutter, Präsident der Umweltstiftung NatureLife-International (NLI) mit Sitz in Ludwigsburg. So würde ein riesiges Gewerbegebiet bei Mundelsheim mit den damit versiegelten Flächen bei ähnlichen Ereignissen, mit denen künftig vermehrt gerechnet werden müsste, künftig zu noch mehr Fluten führen. „Das Ende der baulichen Fahnenstange im Raum Bottwartal und Umgebung ist ganz einfach erreicht - wenn das Fass voll ist läuft es einfach über. Das ist schlichte Physik, die nicht mehr länger ignoriert werden darf,“ unterstreicht Hutter und fordert nicht nur gemeindeübergreifende Strategien zur Klimafolgenanpassung sondern auch die konsequente Freihaltung der offenen Landschaft. Der Bau von Hochwasserrückhaltebecken im Oberen Bottwartal sei lediglich eine überholte „end of the pipe Technologie“ anstatt an den Wurzeln des Problems, nämlich dass Landschaft nicht vermehrbar sei, anzusetzen. Hinzu komme eine Landwirtschaft, die durch Fehlförderungen von Mais-Monokulturen in vielen Bereichen, den ungeschützten, offenen  Boden schonungslos den künftig vermehrt auftretenden Starkniederschlägen aussetze. Die Fluten im Ahrtal vor einem Jahr hätten auf traurige Weise,  gezeigt was Schlammfluten anrichten können, sagt Hutter der schon vor 12 Jahren mit dem Buch „Die Erde schlägt zurück“ die jetzige Entwicklung zusammen mit seiner Autorenkollegin Eva Goris prophezeit hatte. Trotz genügend Erkenntnissen, dass die Folgen des Klimawandels um den Kreis Ludwigsburg keinen Bogen machen, sei in den letzten zwanzig  Jahren ohne Rücksicht auf Verluste weiter gebaut, betoniert und asphaltiert worden. „Vor Fluten und Dürren dürfen wir uns nicht mehr länger weggucken,“ sagte CP Hutter.