Modellprojekt gestartet

V.l.n.r.: Frank Welzel, Königin Katharina Fonds; Verónica Sapena-Mas, Leiterin Förderprojekte; Dr. Michael Steiner, Vorstand – Forschung und Entwicklung; Sen. e.h. Claus-Peter Hutter, NatureLife; Oberbürgermeister Jürgen Kessing; Elke Grözinger, Landschaftsökologin


Im Mettertal zwischen Bietigheim-Bissingen und Sachsenheim-Kleinsachsenheim werden Natur, Kultur und Umweltbildung gefördert


„Menschen und Mauern – Mauern und Menschen“ bringt Natur und Kultur zusammen

Bietigheim/Sachsenheim. Mettertal – „Menschen und Mauern– Mauern und Menschen“ heisst das Modellprojekt, welches jetzt mit der Pflanzung eines Quitten- und eines Apfelbaumes historischer Sorten gestartet wurden. Hierfür griffen seitens der Stadt Bietigheim-Bissingen, Oberbürgermeister Jürgen Kessing und Bürgermeister Joachim Kölz, sowie für die das Projekt fördernde

Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Dr. Michael Steiner, Vorstand – Forschung und Entwicklung, Verónica Sapena-Mas, Leiterin Förderprojekte und für die Umweltstiftung NatureLife-International deren Präsident Claus-Peter Hutter und für den Königin Katharina Fonds Frank Welzel symbolisch zu Spaten und Schaufel. Fachkundig unterstützt wurden sie von der Leiterin des Bauhofes und der Stadtgärtnerei Roswitha Ott und der Landschaftsökologin Elke Grözinger.
„Schon die Zusammensetzung der Partner zeigt, wie gesellschaftliche Verantwortung für die heimische Kulturlandschaft zusammenkommen“, betonte Oberbürgermeister Jürgen Kessing. Er brachte - wie auch Bürgermeister Joachim Kölz - die Freude zum Ausdruck, dass die Arbeit der Stadt für Naturschutz und Landschaftspflege mit dem Modellprojekt auch bürgerschaftlich über die Stiftung NatureLife-International und den Königin Katharina Fonds sowie die Wirtschaft durch die sowohl in Bietigheim-Bissingen als auch in Sachsenheim mit Standorten vertretene Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG Unterstützung finde.
Dr. Michael Steiner, Vorstand Forschung und Entwicklung der Porsche AG sagte „Wir von Porsche haben uns von der Stiftung Nature-Life International für dieses Vorhaben begeistern lassen und unterstützen es mit einer Spende. Das ist gut investiertes Geld, denn das Projekt leistet einen nachhaltigen Beitrag zu mehr Biodiversität im Einzugsbereich unserer Unternehmensstandorte Bietigheim-Bissingen und Sachsenheim. Und Nachhaltigkeit ist eines der zentralen Unternehmensziele bei Porsche.“
NatureLife-Präsident Claus-Peter Hutter erläuterte zusammen mit den Vertreterinnen von Bauhof und Stadtgärtnerei das aus mehreren Modulen bestehende Modellprojekt. Dabei werden historische Weinbergmauern ehemaliger Rebflächen, die im Laufe der Zeit eingestürzt sind oder überwucherten, repariert und für Schmetterlinge, Wildbienen und andere Lebewesen als wertvolle Trockenwiesen gepflegt. Als weiteres Ziel sollen auch brachgefallene Rebflächen als Modellbereiche wieder in die Bewirtschaftung genommen  und landschaftstypische Obstbäume erhalten und ergänzt werden. Ein Kernstück des Projekts, bei dem Umweltbildung für Kinder und Jugendliche bei Outdoor-Seminaren im Mittelpunkt steht, ist ein durch Informationstechnologie gestützter Natur-, Kultur- und Landschaftserlebnispfad, der die gesamte Projektfläche von der Mühlsteige und der historischen Natursteinbrücke bei Metterzimmern bis zum Naturdenkmal Bleiche/Äußere Berge an der Gemarkungsgrenze zu Kleinsachsenheim umfasst. „Dieser Lehrpfad ergänzt und vernetzt ideal unsere schon bestehenden anderen Lehrpfade in der Enzaue und im Stadtgebiet. Er bereichert auch bestens die touristischen Angebote in der Umgebung“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Kessing.
Claus-Peter Hutter bezeichnete den Mettertalabschnitt zwischen Sachsenheim und Bietigheim als lebendige Zeitkapsel, in der erstaunlicherweise ein Mosaik ganz unterschiedlicher Kulturlandschaftselemente neben- und ineinander in verschiedenen Nutzungs- und Sukzessionsstadien erhalten geblieben sei. „Hier ist Kulturlandschaft in Form von Weinbergen, Wiesen, Weiden, Wald und Wasser als bunte Mischung noch vorhanden. Hinzu kommt das Element Wirtschaft, das über die alten Mühlwege, die Weinbergbewirtschaftung bis in die moderne Industriegesellschaft entlang von Enz und Metter erleb- und vermittelbar ist“, unterstrich Hutter. Sowohl die Projektpartner als auch die Vertreter der Porsche AG als Förderer betonen, dass es jetzt gilt, Wissen weiterzugeben, Interesse zu wecken und Sorge zu tragen, dass die romantische Metteraue nicht weiter verbuscht, sondern als lebendiges Natur- und Kulturerbe erhalten bleibt. „Weil man nur schützen kann, was man kennt, ist gerade der Aspekt Naturvermittlung und Umweltbildung so wichtig“, sagte Veronica Sapena-Mas, Leiterin Förderprojekte. Als erste Maßnahmen des Projektes stehen jetzt punktuelle Mauersanierungen an. Im Sommer soll es dann die ersten Jugend-Naturschutz-Seminare mit Praxisbezug geben, kündigte Bürgermeister Joachim Kölz an.