Hochwasser, Hitzestress, Waldbrände – jede und jeder muss sich selbst vorbereiten


Unsere Gesellschaft braucht Klimawandel-Überlebenskompetenz

Die Endphase des Weltklimagipfels in Glasgow bricht an, die Umweltstiftung NatureLife-International  zieht schon jetzt eine deutliche Bilanz. „Wer sich beim Klimawandel auf die Vorsorge des Staates verlässt, ist verlassen,“ so Claus-Peter Hutter, Präsident von NatureLife-International und Autor des Klimareports „Klimakrise – die Erde rechnet ab“. Schon jetzt zeichne sich ab, dass die Debatte zu zäh ablaufe und Ergebnisse zu vage seien. Natürlich sei es unerlässlich, CO2 zu reduzieren, Wälder zu erhalten und die Energiewende jetzt voranzubringen, wie auf dem Klimagipfel im schottischen Glasgow debattiert und beschlossen. Aber das alleine reiche nicht. „Jede Bürgerin und jeder Bürger ist deshalb selbst gefordert. Zukunfts- und Klimaschutzvorsorge muss zu Hause ablaufen, jede und jeder muss sich selbst vorbereiten, auf das, was uns bevorsteht,“ so Hutter.

 Die Stiftung appelliert an jede und jeden Einzelnen, die Gefahren der Auswirkungen des Klimawandels ernst zu nehmen und sich für jederzeit mögliche lokale und regionale Katastrophen wie Hochwasser, Dürreperioden mit Wassermangel sowie Waldbrände, Lebensmittel- und Wasserknappheit vorzubereiten. „Die Ignoranz und Sorglosigkeit der Bürgerinnen und Bürger, was den Klimawandel angeht, ist kaum nachvollziehbar. Klimawandel erfordert Vorsorge. Es kann jede und jeden überall treffen,“ mahnt Hutter angesichts der vagen Ergebnisse der Klimakonferenz eindringlich. Die Anzeichen und Prognosen aus der Wissenschaft seien allzu deutlich. Zudem hätten die katastrophalen, viele Menschenleben fordernden Hochwasser im Ahrtal ebenso wie Waldbrände in Südeuropa gezeigt, wie schnell nicht nur Wohnung und Haus, sondern Leib und Leben in Gefahr seien.

Abgesehen vom Selbstschutz und der Gefahrenabwehr seien jedoch auch Politiker gefordert. „Katastrophenschutz und Aufklärungsarbeit müssen einen höheren Stellenwert auf der politischen Agenda bekommen und nicht länger als lästige Randthemen gesehen werden. Schon in Kindergärten und Schulen kann Klimawandel-Überlebenskompetenz trainiert werden,“ fordert Hutter.

5 Punkte zur persönlichen Klimavorsorge:

Wohin gehe ich auf welchem Weg im Notfall und entkomme der Gefahr? Wie informiere ich mich über die aktuelle Situation? Habe ich die passenden Telefonnummern zur Hand? Was tun, wenn der Strom und das Mobilfunknetz ausfällt? Habe ich Wasser-, Lebensmittel- und Spritvorräte zu Hause? Wie decke ich zur Not Ziegel ab, so dass ich auf das Dach komme und mich Hubschrauber sehen können?

Was jede und jeder tun kann:

  • Versicherungsschutz im Hinblick auf Überschwemmungen, Feuer, Hagel und andere Elementarschäden überprüfen und ggfls. anpassen
  •  Dauervorräte und Wasser in der Wohnung überprüfen und so ergänzen, dass Proviant für ca. zwei Wochen zur Verfügung stehen.
  • Licht rettet Leben: Kerzen und Taschenlampen (Batterien prüfen) für Stromausfälle bereithalten.
  • Ein batteriebetriebenes Radio zum Informieren im Notfall bereithalten. Internet und Smartphones können ausfallen.
  • Planen und stabile Klarsichtfolien bereithalten, sie können im Notfall bei Schäden am Haus und in Wohnungen zur Abdeckung und zum Kitten helfen.

Literatur zum Thema:

Claus-Peter Hutter: Klimakrise - Die Erde rechnet ab. Heyne Verlag, 304 Seiten

 Arved Fuchs: Das Eis schmilzt - Klimaschutz und Wirtschaft neu denken, Delius Klasing Verlag, 256 Seiten

Sven Plöger: Zieht euch warm an, es wird heiß, Westend Verlag, 320 Seiten