Gesellschaft braucht mehr Vorbilder für Naturbewahrung und Umweltschutz.

© Martina Neher

NatureLife Umweltpreisträger 2016

Prof. Dr. Ernst Messerschmid, Präsident von NatureLife-International Claus-Peter Hutter, NatureLife Umweltpreisträger 2016 Dr. Christof Schenck (v.l.n.r.), © Martina Neher

NatureLife Umweltpreis an Physiker und Astronaut Prof. Dr. Ernst Messerschmid und Biologen und Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt am Main Dr. Christof Schenck vergeben.

Frankfurt am Main / Stuttgart. „Wir brauchen mehr Vorbilder in der Zivilgesellschaft für Naturbewahrung, Umweltvorsorge und Klimaschutz“, so Claus-Peter Hutter, Präsident der Umweltstiftung NatureLife-International (NLI) bei der Übergabe der Ehrenurkunden zum NatureLife Umweltpreis 2016 (am Donnerstag, 02. Februar 2017) im Presseclub Frankfurt.

 

NatureLife ehrte den Physiker und Astronauten Prof. Dr. Ernst Messerschmid sowie den Biologen und Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt am Main,

Dr. Christof Schenck mit dem NatureLife Umweltpreis 2016.

„Beide Preisträger sind Helden des Umweltschutzes und haben sich in ganz unterschiedlicher Weise für die Umweltaufklärung über die Auswirkungen des Klimawandels sowie den Einsatz für nachhaltige Entwicklung und ganz praktischen Naturschutz verdient gemacht,“ betonte NatureLife Präsident C.-P. Hutter bei der Feierstunde zu Ehren der Preisträger im renommierten Frankfurter Presseclub.

Prof. Georg Fundel, Geschäftsführer der Flughafen Stuttgart GmbH und Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer der Wilhelma e.V. (Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart) bezeichnete bei seiner Laudatio den Physiker Prof. Dr. Ernst Messerschmid als einen der ersten Astronauten, der sowohl in die wissenschaftliche Lehre als auch in vielen renommierten Fachgremien auf die Verletzlichkeit des Planeten Erde aufmerksam gemacht habe. Neben der ausgezeichneten wissenschaftlichen Arbeit vermittle Messerschmid im Rahmen unzähliger Veranstaltungen gerade auch Jugendlichen auf besonders anschauliche Weise wissenschaftliche Zusammenhänge und motiviere diese zum eigenen Umwelthandeln. Darüber hinaus fordere Messerschmid immer wieder mit Nachdruck Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft zu konkretem Klimaschutz auf und sei deshalb ein besonderer Botschafter in Sachen ökologisch-ökonomischer Zukunftssicherung. Messerschmid habe trotz dem Blick aus dem All für das große Ganze die Erfordernisse für das Umwelthandeln auf regionaler und nationaler Ebene nie aus den Augen verloren. Besonders hob Laudator Fundel hervor, dass Messerschmid über scheinbar fachliche Grenzen hinweg denke und handle und sich unter anderem konsequent für die Ausweisung des ersten Baden-Württembergischen Nationalparks Schwarzwald eingesetzt habe.

Großschutzgebiete und intakte Naturlandschaften mit der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt stehen im Mittelpunkt des Engagements von Dr. Christof Schenck, der ebenfalls in Frankfurt mit dem NatureLife Umweltpreis 2016 ausgezeichnet wurde. In seiner Laudatio bezeichnete der Leiter der ZDF Umweltredaktion Volker Angres den Biologen und Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt am Main,

Dr. Schenck, als unermüdlichen Naturschutz-Manager, dem es trotz gewaltiger Herausforderungen wie Wilderei und Bevölkerungsexplosion immer wieder gelinge, das Naturerbe in den letzten Paradiesen der Erde vor weiterem Raubbau zu schützen.

Die Arbeit von Schenck und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt konzentriert sich nach den Worten von Volker Angres auf den langfristigen Schutz von Wildnis mit hoher biologischer Vielfalt. Dazu gehören unter anderem die Serengeti und das Selous Wildreservat in Tansania, der Manu-Nationalpark in Peru und die Regenwälder in Sumatra. Schenck engagiert sich aktuell stark im Kampf gegen die Elefanten Wilderei in Afrika und die illegale Goldgewinnung in Amazonien. Ausschlaggebend für die Würdigung mit dem NatureLife Umweltpreis ist nach Mitteilung der Stiftung, dass beide Preisträger konsequent die Menschen in ihre Arbeit einbeziehen. Letztlich, so die Stiftung, könne man Naturbewahrung und Klimaschutz nur mit und nicht gegen die Menschen voranbringen. Viel zu sehr werde über Umweltschutz geredet und zu wenig gehandelt. „Wir brauchen mehr Macher statt theoretischem Umweltschutz“ sagte NatureLife Präsident Claus-Peter Hutter.

Messerschmid verstehe es, wissenschaftliche Erkenntnisse von der Theorie für die Praxis verständlich zu machen. Christof Schenck verstehe es, nicht nur wissenschaftliche Daten und Situationen gefährdeter Tiere und Landschaft zu erheben, sondern diesen auch konkretes Handeln folgen zu lassen. Handeln statt jammern ist von Nöten.

Vorangegangene Preisträger des NatureLife Umweltpreises waren unter anderem der Extrembergsteiger Reinhold Messner, der Schauspieler Hannes Jaenicke, der frühere südafrikanische Innenminister und Gründer der Inkatha Freedom Party, Prinz Mangosuthu Buthelezi sowie die US-amerikanische Schauspielerin Stefanie Powers.

 

Prof. Dr. Ernst Messerschmid (geboren 1945 in Reutlingen) studierte Physik in Tübingen und Bonn. Nach Stationen an der DFVLR (Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt), der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und anderen Einrichtungen gehörte er nach einer mehrjährigen intensiven Vorbereitung zusammen mit Reinhard Furrer 1985 dem Team der US-Raumfähre Challenger an. Später war Messerschmid Professor an der Universität Stuttgart und dort unter anderem Direktor des Instituts für Raumfahrtsysteme (IRS).

 

Dr. Christof Schenck (geboren 1962 in Freiburg), studierte Biologie in Tübingen und Freiburg und promovierte an der Universität München. Er erforschte mehrere Jahre das Verhalten und die Lebensraumansprüche der Riesenotter im Regenwald von Peru. Seit 2000 leitet er die Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e. V. Sein besonderes Augenmerk gilt der langfristigen Sicherung herausragender Wildnisgebiete und Nationalparke. Damit werden die Lebensgrundlagen der örtlichen Bevölkerung erhalten und es wird globale Zukunftsvorsorge betrieben.