Frischgebackene Naturschutz-Junior-Ranger erhalten nach viertägigem SummerCamp Urkunden
Umweltstiftung NatureLife, Stadt Bietigheim-Bissingen und Stiftung Ferry Porsche bildet engagieren sich für Jugendumweltbildung
Bietigheim-Bissingen. Ohne Beweidung oder Mahd gibt es keine Blumenwiesen und Trockenrasen und ohne diese fehlt die Lebensgrundlage für viele Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten.Nicht nur das haben jetzt 19 Jugendliche im Rahmen eines erlebnisreichen Natur-SummerCamp gelernt. Die Mädchen und Jungs erlebten die Natur im Metter- und im Enztal hautnah. Sie haben geholfen Mähgut in einem Naturdenkmal abzuräumen, haben Pflanzen bestimmt und gelernt wie Schmetterlinge leben, sie haben anhand von Blättern und Rindern Bäume an den Ufern der Flüsse bestimmt und unter Binokularen Kleinlebewesen aus der Metter betrachtet und dabei die ganz unterschiedlichen Lebensräume der Kulturlandschaft kennengelernt. Sie waren Teilnehmer am Natur-SummerCamp, das die Umweltstiftung NatureLife-International gemeinsam mit der Stadt Bietigheim-Bissingen und mit Unterstützung der Stiftung Ferry Porsche bildet organisiert hat.
„Frühe Umweltbildung durch Naturerlebnisse sind beste Zukunftsinvestition für unsere Gesellschaft“, sagte dazu Naturschutzexperte Conrad Fink von NatureLife bei der Urkundenübergabe. Er dankte der SummerCamp-Leiterin und Naturpädagogin Martina Wonner sowie der Biologin Ewa Paliocha für deren Einsatz und dass sie ohne erhobenen Zeigefinger Zusammenhänge in der Natur vermittelt haben. „Leider ist viel grundlegendes Wissen über Tier- und Pflanzenarten und über die traditionelle Bewirtschaftung unserer Kulturlandschaft den vergangenen Jahren immer mehr verloren gegangen. Nicht nur Halbtrockenrasen, auch Wiesen, Streuobstwiesen und Weinberge sind wichtige Biotope, welche die Kinder aber meist nicht mehr kennen, weil oft schon ihre Eltern, die Nutzung des „Stückles“ aufgegeben haben“, so Elke Grözinger, die in Bietigheim-Bissingen für Naturschutz und Landschaftspflege zuständig ist und das SummerCamp mitorganisiert hat. Zwar würden immer mehr Menschen erkennen, dass Wildtiere und Wildpflanzen für ihre Lebensräume Schutz benötigen, aber leider nicht erkennen, dass Nichtstun nur in Bannwald und Urwaldgebieten die richtige Methode ist. Kulturlandschaft braucht naturverträgliche Nutzung oder eine den früheren Nutzungen entsprechende Pflege, so Grözinger weiter.
Umwelt kann nur schützen, wer Natur kennt und sie mit Freude erleben kann, sagte Martina Wonner, die den Teilnehmenden nicht nur die Charakteristik so unterschiedlicher Lebensräume wie Ufergehölz, Weinbergmauern und Obstwiesen aufgezeigte, sondern auch Artenkenntnis zu typischen heimischen Tieren und Pflanzen vermittelt hat.