Waldbrände auf Kreta und Rhodos
Jeden Sommer erreichen uns nahezu identische Bilder: In Südeuropa lodern Waldbrände, Menschen werden evakuiert, verheerende Feuer vernichten riesige Waldgebiete. Aktuell sind Kreta und Rhodos betroffen - und fast immer sind die Ursachen in einer verfehlten Forstpolitik zu suchen. Monokulturen mit landschaftsfremden Baumarten haben vielerorts die mediterranen Hartlaubwälder verdrängt; dabei sind es genau diese heimischen Laubwälder, die Feuer weit besser überstehen. Auch mit einer gezielt angelegten, europaweiten Aufklärung könnte so mancher Waldbrand vermieden werden: Achtlos weggeworfene Flaschen und Dosen wirken bei starker Sonneneinstrahlung wie Brenngläser und entfachen auf trockenem Boden schnell ein Feuer.
Es gilt länderüberschreitende Massnahmen zu ergreifen. Mit den bestehenden Herausforderungen haben sich unsere NatureLife-Experten beschäftigt und folgenden Katalog erarbeitet:
1. Erhaltung und Aufbau naturnaher Wälder mit den jeweils einheimischen Gehölzarten.
2. Umsichtige Weidepolitik, damit Hirten die Wälder nicht abbrennen.
3. Förderung einer kontrollierten Jagd, damit Jagd- und Forstfrevel verhindert werden.
4. Änderung der Waldgesetze in vielen Ländern, damit Spekulanten nach dem Abbrennen eines Waldgebietes nicht damit rechnen können, Baugenehmigungen zu erhalten.
5. Verhinderung unkontrollierter und nicht gestatteter Müllablagerungen in Wiesen, an Waldrändern etc.
6. Nur absolut notwendige Waldwege anlegen; Kontrolle des Verkehrs auf bereits bestehenden Wegen.
7. Verhinderung des schnellen Profits, der mit der ungehinderten Vermarktung von Brandholz erzielt wird.
8. Ausweisung und Betreuung neuer Schutzgebiete.
9. Aufbau eines Biotop-Managements in gefährdeten Waldbereichen mit ausreichender personeller und technischer Ausstattung.
Wie wäre es mit einer europäischen Brandschutz-Task Force?