Tag der Tropenwälder: Armutsbekämpfung kann Tropenwälder retten

„Wenn wir die Menschen nicht satt bekommen, werden sie auch die letzten Paradiese stürmen und niedermachen; da hilft auch die schönste Ökoromantik nichts“, zeigt sich Claus-Peter Hutter, Präsident der Nachhaltigkeitsstiftung NatureLife-International, am „Tag der Tropenwälder“ (14. September 2013) überzeugt. Die als Klimastabilisatoren bedeutenden, letzten Tropenwälder der Erde können nur dann gerettet werden, wenn es gelingt, wirkungsvoll die Armut in den Entwicklungs- und Schwellenländern zu bekämpfen.

Die stärkere Einbeziehung der Menschen in Naturschutzkonzepte ist eine der Forderungen, die unsere Nachhaltigkeitsstiftung erhebt. „Wer Hunger hat, nie frisches Wasser bekommt und kein rechtes Dach über dem Kopf hat, dem sind Gorilla, Jaguar und Papageien egal“, betont Hutter. Trotz zwischenstaatlicher Vereinbarungen zum Naturschutz und der Einrichtung von Nationalparks sind die Tropenwälder in den letzten 30 Jahren um rund 2,6 Mio. Quadratkilometer geschrumpft (lt. Angaben der FAO). Das entspricht der vierfachen Fläche von Frankreich. Damit werde die unheilvolle Kettenreaktion von Lebensraumvernichtung, weiterer Verelendung der Menschen und Beschleunigung der Klimaerwärmung verstärkt. Aus diesem Grunde fordern wir eine Verzehnfachung der Entwicklungshilfe, welche in viel stärkerem Maße als bislang die Schaffung und Erhaltung intakter Agrar-Ökosysteme einbeziehen muss. In besonderem Masse gilt es die betroffenen Menschen in den Tropenregionen zu erreichen. Claus-Peter Hutter: „Mit Fotos von Waldelefanten und seltenen Orchideen bekommen wir die Menschen nicht satt“.

Wir bei NatureLife-International sehen reale Chancen, früher abgeholzte Tropenwaldflächen zu renaturieren, wenn schnell gehandelt wird. Beispielsweise unterstützen wir gemeinsam mit der Universität Hohenheim und mit Hilfe der Deutschen Lufthansa Projekte auf den Philippinen und Sri Lanka, die eindrucksvoll zeigen, dass Mensch und Natur gleichermaßen geholfen werden kann. Durch den Aufbau artenreicher, aber nachhaltig nutzbarer Sekundärwälder kann die Landflucht und auch die Verelendung der Bevölkerung in den Megastädten gestoppt und neuer Lebensraum für bedrohte Tiere und Pflanzen als Puffer zu den verbliebenen Restwäldern geschaffen werden. Dazu ist es notwendig, das Know-how in den Entwicklungsländern zu stärken. Deshalb setzen wir auch auf die Qualifizierung von Nachwuchskräften, Wissenschaftsdialoge und Know-how-Transfers.