Schmetterlinge bald nur noch im Bauch?

Brauner Feuerfalter

© Gerhard Hummel

Wo bleiben die bunten Falter

Wer wünscht es sich nicht? Dieses Kribbeln im Bauch, als ob abertausende Schmetterlinge sanft ihre Flügelchen schlagen? Ob, wann und wie lange die Schmetterlinge als Symbol für unbeschwerte Verliebtheit Sie vereinnahmen, können wir leider nicht beeinflussen. Fakt ist jedoch, dass wenn nicht schleunigst ein Umdenken in unseren Köpfen stattfindet, bald immer weniger um uns herumflattert. Denn mehr als die Hälfte der rund 3700 in Deutschland beheimateten Schmetterlingsarten sind bereits bedroht; selbst früher häufige Falter sind immer weniger zu sehen. Höchste Zeit also, dass auch Sie mithelfen, die wahrscheinlich beliebtesten aller Insekten zu retten!

Viele flattern bei Nacht

Es sind nicht nur die Namen wie Kaisermantel, kleines Wiesenvögelchen, Schönbär oder Taubenschwänzchen, die Schmetterlinge neben den Bienen zu den beliebtesten Insekten für uns Menschen machen. Es ist vor allem auch ihr meist farbenprächtiges Auftreten. Von den in Deutschland 3700 heimischen Falterarten gehört allerdings nur ein Bruchteil von rund 180 Arten zu den farbenfrohen Tagfaltern. Die meisten Arten zählen nämlich zu den Nachtfaltern (im Volksmund auch Motten genannt), die häufig im Schatten der bekannten Verwandten stehen aber für die Natur als Bestäuber vieler Pflanzen genauso wichtig sind wie ihre tagaktiven Verwandten. Insgesamt gibt es rund 160.000 Schmetterlingsarten weltweit. Vor allem als Bestäuber sind sie unerlässlich und auch als Nahrungsquelle für Vögel nehmen sie eine wichtige Funktion ein.

 

Wunder der Verwandlung

Doch fangen wir am Anfang an, denn: Ohne Raupe keinen Schmetterling! Und die oft nimmersatten Würmchen sind weit weniger beliebt als ihre leichten Nachkömmlinge. Aus den Eiern der Schmetterlinge, die meist auf heimischen Pflanzen abgelegt werden, schlüpfen erst einmal die Raupen, die sich gefräßig durch die Vegetation fressen und nach mehrmaligem Häuten zur Puppe wandeln, bis letztendlich ein Schmetterling schlüpft. Wer also den Schmetterlingen Gutes tun will, der sollte auch das ein oder andere angefressene Blatt im Garten dulden können.

 

Warum sterben die Schmetterlinge?

Am meisten zu schaffen macht den Schmetterlingen der Verlust ihrer Lebensräume, nämlich artenreicher und strukturreicher Wiesen, Moore, Waldränder und Gärten. Wo nur noch Steine in Vorgärten zu finden sind, gibt es keine Nahrung für Falter und Raupen. Da nützen auch Insektenhotels nichts! Monokulturen, Pestizide und ein immenser Flächenverbrauch haben dazu geführt, dass viele der Arten auf der Roten Liste der bedrohten Tiertaten zu finden sind. 

Kleiner Fuchs
Himmelblauer Bläuling (Männchen) © Gerhard Hummel