Obstwiesen sind wichtiger Lebensraum für gefährdete Vogelarten
Mit der abgeschlossenen Kirschenernte vor wenigen Wochen hat auch wieder die neue Saison für die Produktion edler Destillate wie etwa Schwarzwälder Kirschwasser begonnen. „Die Kleinbrennereien, von denen es noch viele in Süddeutschland gibt, sind zusammen mit den Obstwiesenbewirtschaftern wichtigste Verbündete für den Schutz von gefährdeten Vogelarten wie Grünspecht, Steinkauz, Gartenrotschwanz und Wiedehopf“, sagte Claus-Peter Hutter, Präsident der Umweltstiftung NatureLife-International. „Nur wenn das Nutzungsinteresse an den Obstwiesen mit ihren meist hochstämmigen Kirschen-, Birnen-, Apfel-, Zwetschgen- und Mirabellenbäumen erhalten bleibt, können mit den Obstwiesen einzigartige Lebensräume und ökologische Überlebensinseln in der viel zu intensiv genutzten Agrarlandschaft für die Zukunft gesichert werden.“
Mit der Ausweisung von Schutzgebieten für Obstwiesen bleibe letztlich kein einziger Obstgarten erhalten, wenn diese nicht auch bewirtschaftet werden und die Anreize dafür als Beitrag der Gesellschaft spürbar verbessert werden.
In dem Buch „Obstwiesen – Ein Naturparadies neu entdecken“ von NatureLife und dem Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft (LOGL) werden konkrete Tipps gegeben, wie man die Früchte fachgerecht gewinnt, lagert und vergärt, um später in Obst- und Kleinbrennereien edle Destillate erzeugen zu können. Zudem wird erklärt, wie Apfel- und Birnenmost selbstgemacht werden kann und was bei der Bewirtschaftung einer Obstwiese noch beachtet werden muss.
Claus-Peter Hutter: „Obstwiesen – Ein Naturparadies neu entdecken“. KOSMOS Verlag, 16,99 Euro.