Klimawandel bedroht Baumveteranen
Alte Bäume werden immer seltener. Am Tag des Baumes (25. April) muss die Bilanz gezogen werden, dass der Klimawandel immer mehr Baumveteranen in Mitleidenschaft zieht. „Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden unsere Kinder und Enkel so gut wie keine mehrhundertjährige Eichen, Buchen und Linden mehr erleben können“, sagt Claus-Peter Hutter, Präsident der Nachhaltigkeitsstiftung NatureLife-International.
Allein in den vergangenen Jahren haben Herbst- und Winterstürme vielen betagten, oft als Naturdenkmal geschützten Baumriesen das Ende bereitet. Darüber hinaus sind Hitzeperioden, stellenweiser Wassermangel sowie die Verschiebung der Jahreszeiten dafür verantwortlich, dass sich immer häufiger Stressphasen für Bäume und Wälder ergeben. Phasen, die in der Folge alte Baumriesen zum Absterben bringen. Schon jetzt fordere der Klimawandel überall in Deutschland seinen Tribut.
Doch nicht nur der Klimawandel alleine ist Schuld am allmählichen Verschwinden alter Bäume. In den Wäldern gibt es viel zu wenig Naturrefugien als Altholzinseln, wo Bäume auch im Stehen sterben dürften; viel zu früh setzen die betont wirtschaftlich denkenden Forstleute die Säge an. „Eine Buche oder eine Eiche hat heute nicht mehr die Chance, wie einst 400, 500 Jahre und älter zu werden“, beklagt C.-P. Hutter. Hinzu kommt die verstärkt zu beobachtende, unsachgemäße Pflege von Straßenrandstreifen und Böschungen. Wo früher stattliche Alleen und Grünstreifen die Verkehrswege säumten, wird jetzt regelmäßig alles heruntergeholzt und kleingehäckselt. In vielen Fällen ist die Entfernung älterer Bäume aus den immer wieder vorgeschobenen Sicherheitsgründen jedoch überhaupt nicht erforderlich. Oft werden Sicherheitsaspekte vorgeschoben um die Säge ansetzen zu können. In 15 Minuten ist heute zerstört, was 150 Jahre und mehr zum Gedeihen gebraucht hat.
Hinzu kommt jetzt der neue „Holzhunger“ für die Pelletindustrie. Mit oft nur unsachgemäß angelernten Kräften wird alles kurz und klein gemacht, was nur irgendwie Holzmasse verspricht. Dies verändert das Landschaftsbild negativ, da nur noch einheitliches Straßenbegleitgrün geduldet wird. Aus Gedankenlosigkeit und Unwissen wird wertvolles Naturerbe vernichtet ...das Ganze mit Steuergeldern finanziert. Kaum zu glauben!