Erste Zugvögel in den Süden aufgebrochen
Während Deutschland in Urlaubsstimmung ist und die warmen Sommertage genießt, hat in der Vogelwelt schon der Herbst begonnen: Die Mauersegler sind bereits in diesen Tagen zur langen Reise in die afrikanischen Winterquartiere aufgebrochen. Damit fehlen auch die markanten Rufe der gewandten Segler, die noch in den letzten warmen Tagen in den Städten und Dörfern mit lautem Kreischen zwischen den Häusern kreisten. „Der Mauersegler gehört zu den Zugvögeln, die am wenigsten lang in unseren Breiten verbleiben. In wenigen Tagen wird auch der Kuckuck weggezogen sein“, so NatureLife-Präsident Claus-Peter Hutter.
Der spätsommerliche Vogelzug ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich die Natur langsam auf den Herbst und den Winter einstellt. Schon bald machen sich auch die ersten Weißstörche auf den Weg; als nächste Zugvogelarten werden dann Mitte August Mönchsgrasmücken und Anfang September Rauch- und Mehlschwalben auf die weite – oft 10.000 Kilometer lange – Reise machen. Ihnen folgen dann auch Haus- und Gartenrotschwanz. Die Kraniche ziehen meist erst gegen Ende September nach Südeuropa, in den Nahen Osten und Teile Afrikas.
Angesichts des beginnenden Vogelzugs gilt es auch auf die Gefahren des Klimawandels für die Tierwelt hinzuweisen. Schon jetzt sind Veränderungen im Zugverhalten mancher Vogelarten festzustellen. So manche Arten ziehen wegen der milderen Winter weniger weit oder gar nicht. Bei Kälteeinbrüchen sind dann ganze Populationen in Gefahr. Wie sich der Klimawandel letztlich auf den Vogelzug auswirken wird, vermag derzeit noch niemand mit Sicherheit zu sagen. Besorgniserregend ist die noch immer massive Zerstörung von Rast- und Überwinterungsplätzen entlang der großen Zugvogelrouten. Noch immer werden irrsinnigerweise Sümpfe trockengelegt und es findet Landwirtschaft auf ehemaligen Mooren statt. Dadurch werden Unmengen von klimaschädlichen Emissionen freigesetzt und wertvolle Lebensräume zerstört. Gemeinsam mit der Deutschen Lufthansa engagieren wir uns deshalb in Südafrika für die Erhaltung von Vogelzug-Rast- und Überwinterungsplätzen. Konsequenter Schutz von intakten Seen, Mooren und anderen Feuchtgebieten sowie deren Renaturierung sind ein konkreter Beitrag zum Klimaschutz und zur Bewahrung der Biodiversität.